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Kitzalp Bike Marathon 24.06.17

1. Alpencross Trainingswochenende 23.-25.06.17

 

an diesem Wochenende wollen wir das 1.mal eine 3 Tages Trainingseinheit fahren. Am 1. Tag eine lange Tour. Am 2. Tag das Kitzalp Bike Rennen- Medium Plus, und am letzten Tag nochmal eine lange Tour.

Marcus ist nach seinem Knieproblem wieder regeneriert, dank der Hilfe unserer Physio des Vertrauens. Seine neueste zum Teil schmerzhafte aber hilfreiche Anschaffung: eine Blackroll.

 

Nach der kurzen Anfahrt in unser Hotel in Kitzbühel, machen wir die Bikes klar und starten zur 1. Tour, die uns über Oberndorf zur Hartkaseralm führt, wieder bei bestem Kaiserwetter. Herrlich der Blick auf das Kaisergebirge im Norden. Nach einer deftigen Brotzeit und ein paar einzelnen Regentropfen starten wir die Abfahrt nach Brixen im Thale, auf der Route an der vor ein paar Tagen der Brixener Hillclimb stattgefunden hat. Ab der Hälfte der schnellen Teerabfahrt nach Brixen bekommen wir langsam thermische Probleme mit unseren Bremsscheiben. Wie Fingernägel auf einer Tafel, pfeiffen wir die Berg herunter... Kurze Abkühlpause, und weiter gehts...

Nach Brixen geht es auf den Gaisberg hoch. Kurz auf ne Cola und nen Riegel eingekehrt geht es an das Tageshighlight, den Lisi Osl Trail vom Gaisberg aus ins Tal. Noch kurz am Renngelände eingekehrt um unsere Startnummern abzuholen, gehts auch schon zurück zum Hotel. Frisch geduscht, und eine leckere Protion Nudeln verdrückt lassen wir den Abend mit den letzten Rennvorbereitungen ausklingen. 

Renntag. Nach einem kurzen aber wertvollen Frühstück schwingen wir uns auf die Sättel. Wir fahren uns auf dem Weg zum Startgelände warm. Da stehen wir schon wieder im Startblock. Die Musik bollert durch die Boxen, AC/DC, Highway to Hell... Wir gehen in uns, der Kitzalp Marathon ist einer der technisch anspruchsvollsten Marathons die wir bis jetzt gefahren sind. Die sauschnelle Verbindungsetappe vom Startpunkt bis Brixen, mit Hochgeschwindigkeitsüberholvorgängen, Windschatten-Verfolgungen. Dann das zerschellen am Nachtsöllberg, und die ewiglange Auffahrt, die noch getoppt wird mit der (Ski)-Piste hoch zur Choralpe, dem 1.Gipfel. Eigentlich nur schiebend zu bewältigen... Immer wieder versuchen einige trotzdem diese Steilwand hochzufahren. Meistens vergebens. Oben wieder Boxenlärm, hunderte Fans, die oben warten und die Fahrer anfeuern, und der Ansager der jeden einzelnen namentlich ankündigt und die Fans weiter zum applaudieren auffordert. Unsere Lungen brennen, als wir endlich die letzten Meter zur Choralpe hochschieben, gesäumt von Fans. Kurz an der Verpflegungsstation die Speicher wieder auftanken. Ab in den Downhill. Schnelle Kiesabfahrt, wieder kurze Rampen hinauf, und rein in den Singletrail. Unsere Abfahrt des Lisi Osl Trails am Vortag macht sich bezahlt. Zweiter Berg. Die Sonne knallt auf den Westhang des Pengelstein, Teerauffahrt. Kaum Rollwiderstand, dafür die stehende Luft. Oben angekommen gehts auch schon auf den Fleckalmtrail. Wir mit unseren Marathon Fullys haben schon zu kämpfen, für unsere Begriffe schon fast was für Fullface Helmfahrer mit Federwegen jenseits der 150mm...

Aber nach einer dreiviertel Stunde anstrengensten Downhills, mit der ein oder anderen haarigen Situation sind wir im Tal und im Ziel!

Wieder Seite an Seite fahren wir ein. Am Abend genießen wir auf dem Balkon unseres Hotels das Sonnwendfeuer, "Tiroler Berge in Flammen" ein beeindruckendes Schauspiel an dem die Almbauern große Feuer auf den Bergen entzünden, zum Teil richtige Muster auf den Berg zaubern.

Am 3. und letzten Tag, checken wir in der Früh aus dem Hotel aus, es regnet... wir überlegen ob wir uns das antun sollen. Aber ja! Beim Alpencross gehts uns nicht anders. Also fahren wir zum Startgelände des vergangenen Kitzalp Marathons, und parken dort. Die Cross Country Fahrer die gerade noch ein 2h Rennen gefahren sind, fahren sich aus. Wir ziehen uns die Regenhosen über, und los gehts.

Zäh schlängeln wir uns nach Brixen im Thale, und dann zwischen Nachtsöllberg und Gaisberg am Brixenbach entlang zum Gampenkogel hinauf. Wir sind total durchnässt, der Regen wird immer schlimmer. Wir fahren mitten in den Wolken Am Gaisberg Westhang entlang, als wir auf einmal einen Lichtblitz dehen und kurz darauf Donner hören. Mir wird mulmig, Das hat uns noch gefehlt... Ich zähle die Sekunden zwischen Blitz und Donner, das Gewitter ist nah... zu nah... Ich schaue aufs Navi, die Brixenbachalm ist nicht mehr weit. Wir retten uns 20 min später da rein. Uns plagt das schlechte Gewissen als wir den ganzen Boden der Gaststube wässern. Wir versuchen uns irgendwie mit warmen Tee und warmer Suppe zu erwärmen, was nur mäßig gelingt. Die Motivation am Tiefpunkt verfestigt, ziehen wir wieder die nass-kalten Klamotten an und gehen in den Downhill. Durch Usterberg durch Richtung Stangenjoch hoch. Der Regen hat den Rettenbach nun gefährlich anschwellen lassen. Ich sehe auf dem Navi das wir demnächst diesen überqueren müssen. Nur die Furt die wir nehmen müssten ist ein reissender Bach geworden... Was tun? Marcus entdeckt ein paar hundert Meter weiter oben nocheinmal einen Übergang. Eine kleiner Holzsteg überquert den Bach dort, 1 Meter vom Abgrund entfernt. Wir überqueren die Furt zügig, denn der Bach wächst noch weiter an, dann könnte der Steg auch weggespült werden.

Es klart auf, der Regen endet, die Wolken reissen langsam auf, die Motivation in der Gruppe steigt wieder. Ein unglaubliches Schauspiel wieder, die Wolkenfetzen über Tirol. Am Pengelsteingipfel angekommen wollen wir noch in eine Alm einkehren, leider haben alle geschlossen... Wir entschließen und die Tour abzukürzen und nicht über den schon am Vortag genommenen Fleckalmtrailm der mit seinen vielen jetzt nassen Wurzeln zu riskant wäre zu fahren sondern den Weg den wir am Vortag hochgefahren sind bergab zu nehmen. Einen Geschwindigkeitsrausch später packen wir unsere Räder wieder ins Auto und treten die Heimreise an- Der Alpencross kann kommen!


Video und manche Fotos sind von der Kitzalp Seite

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